Der in Zwickau geborene Robert Schumann verbrachte den grössten Teil seines Lebens in Sachsen, in Leipzig und in Dresden.Nah den revolutionären Unruhen in Dresden suchte er andernorts nach einem sicheren Posten. 1850 übernahm er die Stelleals städtischer Musikdirektor in Düsseldorf, im katholischen Rheinland, als Nachfolger von Ferdinand Hiller.Als Leiter des Chors und des Orchesters des Musikvereins wirkte Schumann in der ersten Konzertsaison zunächst erfolgreich und komponierte sein Cello-Konzert sowie sseine letzte Sinfonie, die hochgestimmte "Rheinische". Aber seine angeborene Scheu und Wortkargheit sowie seine psychischen Probleme, sein Schwanken zwischen Niedergeschlagenheit und Hochgefühl, die er in den Gestalten des euphorischen Florestan und des depressiven Eusebius musikalisch und literarisch zur Darstellung brachte, tübten das Verhältnis zu Chor und Orchester. Als er seine Stellung aufgeben musste, stürzte er sich in einem Anfall geistiger Umnachtung in den Rhein.
Nach seiner rettung brachte man ihn, auf eigenen Wunsch, in die Heilanstalt Endenich bei Bonn, wo er nach zwei Jahren starb, am 29. Juli 1856.
Das Requiem op. 148 - wie auch die Messe c-Moll op.147 - gehört in Schumanns letzte Schaffensphase, in das erste Halbjahr 1852, als der Lutheraner Schumann sich und seinem katholischen Publikum vermutlich beweisen wollte, dass er imstande sei, auch auf dem sehr anspruchvollen Gebiet der geistlichen Chormusik Meisterwerke hervorzubringen, so wie es ihm bis jetzt mit jeder Gattung gelungen war.In einem Brief bekannte er : "...der geistlichen Musik die Kraft zuzuwenden, bleibt ja wohl das höchste Ziel des Künstlers."Das Requiem entstand unmittelbar nach der Messe, in der unglaublich kurzen Zeit von 12 Tagen, vom 26.April bis zum 8.Mai 1852. Für die Orchestrierung benötigte Schumann 6 Tage, vom 18. bis zum 23.Mai 1852.Aber es dauerte 12 Jahre, bis das Requiem gedruckt und aufgeführt wurde. Die Uraufführung erfolgte am 19.November 1864 in Königsberg. Schumann bekam seine ergreifende Totenmesse nie zu hören.