Chorale Saint-Michel Luxembourg

Revue de presse / LW 5-11-2012

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Ebenso ergreifend wie klangschön
Brahms Requiem - Allerseelenkonzert der "Chorale Saint-Michel"

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Alain Steffen

TB 4-11-2014

Anlässlich ihres traditionellen Allerseelen-Konzertes hatten die ,,Chorale Saint-Michel" und ,,Les Amis du Chant" in diesem Jahr Johannes Brahms' deutsches Requiem auf das Programm gesetzt.

Dass dieses Konzert zu einem kleinen Ereignis wurde, lag aber nicht nur an der wunderbaren Musik von Johannes Brahms, sondern vor allem an der musikalischen Leistung aller Beteiligten.
Unter der Gesamtleitung von Gerry Welter erlebte das zahlreich erschienene Publikum eine  Interpretation wie aus einem Guss: Ergreifend, intensiv und wunderschön. Besonders interessant war, dass sich Welter für eine Aufführung mit historischen Instrumenten entschieden hatte. Ob das jetzt gefâllt oder nicht, ist Geschmackssache. La Banda ist ein deutsches Orchester, das sich der historischen Aufführungspraxis verschrieben hat und das sich durch sein dynamisches Spiel weit über die Grenzen Deutschlands einen exzellenten Ruf erworben hat.
Das an diesem Abend knapp 45 Musiker zählende Ensemble glänzte insbesondere ab dem 3. Satz mit großer Spielkultur, während die ersten beiden Sâtze noch etwas zaghaft und zum Teil unkoordiniert erschienen. Vor allem stimmte hier die Balance innerhalb des Ensembles nicht immer. Dank Gerry Welters umsichtigem Dirigat fanden aber bald alle Musiker zu einem gemeinsamen Atem. GroBartig die beiden Chöre "La Chorale Saint-Michel" und "Les Amis du Chant Luxembourg", die sich in Sachen Intonation, Klangschönheit, Präzision und Durchhaltevermögen vor internationalen Chören überhaupt nicht zu verstecken brauchen. Im Gegenteil; ich habe dieses Werk schon öfters mit Profichören gehôrt, die nicht an die Qualität der beiden luxemburgischen Ensembles heranreichten.
Allerdings muss man auch sagen, dass der Chor im Gegensatz zum Orchester etwas zu stark im Vordergrund stand und dass somit die Balance nicht immer optimal war. Hervorragend die beiden prominenten Solisten Christina Landshammer, Sopran, und Roman Trekel, Bariton, die mit makellosem Vortrag zu begeistem wussten. Insgesamt eine Aufführung, die das Prädikat "besonders wertvoll" verdient und die beweist, welch hervorragende Musiker (hier die beiden Chöre und der Dirigent Gerry Welter) in Luxemburg tätig sind.


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